Brustwarzenpiercing und Stillen
„Kann ich in Zukunft noch stillen, wenn ich mir die Brustwarzen piercen lasse?“ Eine häufige Frage von jungen Frauen.
Da wir nun wissen, dass Bauchnabelpiercings in der Schwangerschaft, bei Verwendung eines Schwangerschaftspiercings, keine Probleme bereiten, beschäftigen wir uns heute mit dem Brustwarzenpiercing beim Stillen.
Werden beim Piercen der Brustwarzen die Milchgänge verletzt?
Mal ja und mal nein! In der weiblichen Brust befinden sich in der Regel 15-25 Milchkanäle, von diesen werden beim Setzen eines Brustwarzenpiercings nur sehr wenige oder gar keine zerstört. Die verbleibenden Milchgänge reichen in jedem Fall zum Stillen aus. Zumal die Störung der wenigen Milchkanäle nicht an der Verletzung der Milchkanäle liegt, sondern an der daraus resultierenden Vernarbung des Gewebes. Stärkere Vernarbungen, die auch das Stillen negativ beeinflussen, können z.B. durch Entzündungen oder ständige, starke Belastung des Piercings entstehen.
Trotzdem nicht stillen können…
Etwas unter 5% der Bevölkerung können nicht, oder nur eingeschränkt stillen. Ist bei diesen Personen ein Brustwarzenpiercing vorhanden, wird dem Piercing gern die Schuld dafür gegeben. Zu Unrecht!
Entzündung durch das Brustwarzenpiercing?
Eine Entzündung der Brustdrüse (Mastitis) kann durch das Verstopfen eines Milchkanals entstehen, jedoch ist diese Entzündung selten durch das Piercing verursacht, weitaus häufiger entsteht sie durch das Stillen selbst.
Das Brustwarzenpiercing beim Stillen drin lassen?
Ob das Piercing für die Stillzeit entfernt werden sollte, ist bei vielen eine Streitfrage. Allerdings sollte man sich in Erinnerung rufen, dass sich gelegentlich eine Kugel vom Piercingschmuck lösen kann. Die Folgen von verschluckten Kleinteilen müssen wohl nicht weiter erläutert werden…
Das Brustwarzenpiercing sollte also während der gesamten Stillzeit nicht getragen werden. Es ist keine Alternative es vor jedem Stillen zu entfernen, denn dies würde die ohnehin schon gereizten Brustwarzen noch mehr irritieren und ggf. zu einer Entzündung führen.
Wächst das Brustwarzenpiercing zu?
Natürlich kann das „zuwachsen“ des Piercings nicht ausgeschlossen werden, jedoch zieht sich der Stichkanal meist nur zusammen und kann von einem Piercer, ohne es nachstechen zu müssen, wieder aufgedehnt werden. Dies passiert in der Regel relativ schmerzfrei.