Schmerzmittel vor Piercings – Tattoos?

Schmerzmittel vor Piercings – Tattoos?

Schmerzmittel vor Piercings – Tattoos?

Gerade Piercing- oder Tattoo-Anfänger schrecken oft vor den, mit dem erwünschten Körperschmuck einhergehenden, Schmerzen zurück.
Gerade dann ist die Verlockung groß, das ein oder andere Mittel einzunehmen um diesen unerwünschten Nebeneffekten zu entgehen.
Allerdings sollte das nicht gedankenlos geschehen.

Schmerzmittel vor Piercings – Tattoos?

Aspirin oder aspirinhaltige Schmerzmittel verdünnen das Blut, was beim Piercen wie beim Tättowieren zu ernormen Erschwerungen und Folgeschäden führen kann, da es auf gerinnungshemmender Acetylsalicylsäure (kurz ASS) basiert. Diese Wirkung kann noch 8-11 Tage nach der Einnahme eines Aspirin-Präperats auftreten, allerdings ist aufgrund von Neubildung und Absterben der Blutplättchen (Thrombozyten) nur der Tag nach der Einnahme der letzten Tablette bedenklich.

Beim Piercen wird durch die Beeinflussung des Gerinnungsfaktors die „offene Wunde“ nicht schnell genug verschlossen, Erreger können eindringen und das Immunsystem hat erstmal mit diesen zu kämpfen, bevor es sich der Heilung widmen kann. Diese wird dadurch natürlich erheblich verlängert. Auch erschwert der Blutschwall die Sicht auf den Stichkanal, was es für den Piercer schwieriger macht, den Erstschmuck einzusetzen.
Weitere unangenehme Erscheinungen sind andauernde Blutungen und daraus entstehende Blutergüsse.
Besonders beim Zungenpiercing ist vermehrter Blutfluss gefährlich, da die Zunge ein stark durchbluteter Muskel ist. Sollte ein größeres Gefäß der Zunge getroffen werden, was auch ohne blutverdünnende Mittel sogar bis zum Tod führen kann, lässt sich die Blutung ohne ambulante Behandlung im Krankenhaus nur schwierig stoppen.
Für Piercings im Lippenbereich gilt das selbe wie für alle anderen Piercings, die an oder in der Nähe eines stark durchbluteten Körperteils durchgeführt werden, wobei dort kein tödlicher Blutverlust auftreten kann.

Beim Tättowieren führt eben dieser verminderte Gerinnungsfaktor dazu, dass das Stechen selbst durch vermehrt austretendes Blut erschwert wird, da der Tättowierer ständig damit beschäftigt sein sein wird das Blut zu entfernen, um „freie Sicht“ auf die zu tättowierende Hautstelle zu haben.
Die eingearbeitete Farbe könnte mit dem Blut “herausgespült” werden, was ein Nachstechen des Tattoos nötig machen würde.

Bei der längerer Einnahme von Schmerzmitteln wie Ibuprofen, Paracetamol oder Benuron (welche den Blutgerinnungsfaktor nicht beeinträchtigen) können nach dem Piercen oder Tättowieren Folgeschäden wie Wildfleisch oder Vernarbung auftreten.
Gegen temporäre Einnahme spricht nichts, allerdings sollte man sich nicht allzu viel davon versprechen.

Also lieber Zähne zusammenbeißen, Augen auf/zu und durch, bevor das teuer bezahlte Piercing oder Tattoo durch unüberlegtes Handeln und Halbwissen versaut wird/misslingt.

Barrett

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