Tyrosur – Das Wundermittel aus der Tube
Was ist Tyrosur?
Tyrosur Gel ist ein Lokalantibiotikum, welches bei entündeten Piercings angewandt wird.
Der Wirkstoff “Tyrothricin” ist in einer Dosis von 1 Milligramm pro Gramm enthalten.
Das Gel ist rezeptfrei, jedoch apothekenpflichtig.
Zum Preis sei gesagt, dass die dreifache Packungsgröße i.d.R. nicht einmal das Doppelte kostet (UVP: 5g EUR 4,70 <–> 15g EUR 9,90).
Wann wird es angewendet?
Tyrosur sollte – wie jedes andere Antibiotikum auch – nur verwendet werden, wenn es wirklich notwendig ist. Die Pflege von frischen Piercings zählt hierbei eindeutig nicht dazu.
Wie wird es angewendet?
Das Gel wird maximal eine Woche lang, morgens und abends, direkt auf die entzündete Stelle aufgetragen.
Wie wirkt es?
Der Wirkstoff Tyrothricin besteht aus zwei Antibiotika: Tyrocidin und Gramicidin.
Ersteres lässt die Zellwand von Bakterien auf, was zur vollständigen Zerstörung selbiger führt – unabhängig vom Status des Bakteriums, d.h. es ist egal, ob es im Wachstum ist oder sich teilt.
Letzteres bildet Kanäle in die Zellwand, durch welche Kalium ausströmt. Die Erreger verhungern.
Des Weiteren wird die körpereigene Wundheilung unterstützt und beschleunigt, da der Wundgrund sauber gehalten wird.
Durch die grundlegend verschiedenen Wirkungsmechanismen der beiden Antibiotika ist eine Kreuzresistenz ausgeschlossen.
Zu Beachten ist, dass Tyrothricin nicht gegen alle Bakterien wirksam ist.
Bakterien werden – je nach Art ihrer Zellwand- unterschiedlich eingestuft. Die größten Gruppen sind die so genannten “gram-positiven” Bakterien, gegen welche eine Wirksamkeit besteht, sowie die “Gram-negativen”.
Die bekanntesten Vertreter der gram-positiven Bakterien sind wohl die Streptokokken und Staphylokokken. Namenhafte gram-negative Bakterien sind z.B. die Enterobakterien, also z.B. Salmonellen.
Gibt es Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten (z.B. Anti-Baby-Pille)?
Nein, es sind keine bekannt.
Durch die Haut gelangt nur sehr wenig Tyrothricin in den Körper, daher sind Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten nach dem aktuellen Wissensstand ausgeschlossen.
Was muss ich noch beachten?
Tyrosr darf nicht auf der Nasenschleimhaut angewendet werden, es ist also kein Mittel zum Behandeln eines entzündeten Septum-Piercings.
Gibt es Nebenwirkungen?
Sehr selten (also bei weniger als einem von 10.000 Behandelten) kann es zu Überempfindlichkeitserscheinungen kommen, z.B. Brennen auf der Haut.
Wie bei jedem Medikament sollte die Packungsbeilage in jedem Fall gelesen werden.
Was für Erfahrungswerte gibt es bei Tyrosur?
Der Titel lässt die Wirksamkeit von Tyrosur bereits erahnen: Fast alle Entzündungen sind innerhalb der maximalen Anwendungsdauer von einer Woche abgeklungen.
Die ersten, gut sichtbaren Verbesserungen sind i.d.R. bereits nach 48 Stunden zu erkennen.
